Deine Nächte richten sich nun nachdem Schlafverhalten deines Babys. Aber dein Baby findet nicht in den Schlaf, ist quengelig, wacht ständig auf, ist unruhig oder macht die Nacht zum Tag. Zunächst ein Mal möchte ich dir die Sorge nehmen, dass du damit nicht alleine bist. Vielen Eltern ergeht es ähnlich oder genau so. Ein Baby, dass die Nacht durchschläft ist sogar eher die Ausnahme. Bitte bedenke auch, dass jedes Kind anders ist und somit auch einen anderen Schlafrhythmus hat. In den ersten zwei Monaten benötigt dein Baby zwischen 16-18 Stunden Schlaf. Verteilt wird das auf 6 Schlafphasen. Wacht dein Baby nachts mehrmals auf, dann ist das völlig normal. Dein Baby muss in der Nacht gestillt, gefüttert, gewickelt werden und findet vorher nur schwer in den Schlaf. Das bedeutet für dich Schlafmangel der teilweise wochen- bis hin zu monatelang andauern kann. Das kann zu einer physischen und psychischen Belastung führen. Wie du dir dagegen Abhilfe schaffen kannst und deinem Baby besser in den Tag-Nacht-Rhythmus führen kannst, erfährst mit unseren 9 wertvollen Tipps:
- Rituale einführen
Vielen Babys hilft ein sogenanntes Einschlafritual am Abend besser in den Schlaf zu finden. Wenn der Abend immer nach demselben Rhythmus abläuft, verbindet dein Baby das mit dem Schlaf und wird so schneller müde. Mache dein individuell zugeschnittenes Ritual für dein Baby am Abend, jedoch maximal 30 Minuten sollte das Ganze dauern. Auf Einschlafhilfen (z.B. Tragen, Stillen, Füttern), die du nicht lange durchhalten kannst oder möchtest, solltest du verzichten. Hat sich dein Baby erstmal daran gewöhnt, fällt es dir umso schwerer das wieder abzugewöhnen. Bessere Alternativen sind: eine Geschichte vorlesen, ein Gute-Nacht-Lied singen, kuscheln, etc. Das allabendliche Ritual kann bei Mama und Papa unterschiedlich sein, sollte aber von beiden nach ihrem eigenen Schema immer gleich vollzogen werden. Das sorgt bei deinem Baby für Sicherheit und Geborgenheit. Natürlich kann es einige Tage oder sogar ein bis zwei Wochen dauern bis sich das Einschlafritual bei dir und deinem Kind etabliert hat.
- Reizüberflutungen vermeiden
Dein Baby verarbeitet die gesammelten Eindrücke des Tages über den Schlaf. Das wirkt sich sehr schnell als überfordernd für dein Baby aus. Versuche euren Tag so zu gestalten, dass du die Termine eher morgens oder am frühen Mittag wahrnehmen kannst. Überfordere dein Kind auch nicht mit zu viel Besuchen oder Orten mit größeren Menschenansammlungen, wie z.B. Einkaufszentren. Dort ist es laut und dein Kind nimmt das alles wahr. Über ein klein wenig Ordnung kannst du bereits viel erreichen. Mute deinem Baby also nicht zu viel zu, denn es fällt ihm oder ihr wesentlicher schwerer sich anzupassen als dir.
- Tag und Nacht unterschiedlich gestalten
Du solltest deinem Kind nach und nach die Unterschiede zwischen Tag und Nacht beibringen. Zuvor war es 9 Monate im Mutterleib ohne einen Tag-Nacht-Rhythmus. Am Tag solltest dein Baby im Hellen bei dir haben. Du kannst dabei auch mit deiner normalen Stimme sprechen, wenn es schläft. Flüstern erweckt eher den Anschein, dass jetzt Schlafenszeit ist. Eine kleine Geräuschkulisse und sozusagen das Leben seinem Lauf lassen schadet nicht. Solltest du jedoch merken, dass dein Kind unruhig wird und abends nicht in den Schlaf finden sollte, dann reduziere die Lautstärke tagsüber oder verzichte auf das Radio oder den laufenden TV. In der Nacht, also zur Schlafenszeit, solltest du es deiner Wohnung oder deinem Haus nicht zu hell haben und auch die Lautstärke beim Sprechen herunterfahren. Am besten lässt du den Fernseher und das Radio jetzt ausgeschaltet. Wenn du deinem Baby am Abend oder in der Nacht deinem die Windeln wechseln musst, dann mach das auch nur einem gedämpften, schummrigen Licht und versuche dabei leise zu sein. Dadurch soll dein Kind merken, dass sich der Tag von der Nacht unterscheidet um so schneller in sein Rhythmus zu finden.
- Der richtige Schlafplatz
Ein weiterer Grund für das quengelige und unruhige Verhalten deines Babys kann die falsche Schlafumgebung sein. Ein gemütliches Kinderbett, eine qualitativ gute Matratze und der richtige Platz können das Einschlafverhalten positiv beeinflussen. Achte darauf, dass genügend frische Luft im Raum ist. Dabei ist eine angenehme Raumtemperatur wichtig für das Einschlafen. Meistens werden hier Temperaturen zwischen 16° und 18° Grad Celsius genannt. Wobei aus meinen Erfahrungen auch 20° Grad Celsius noch in Ordnung sind. Es sollte weder zu warm noch zu kalt sein. Kein leichtes Unterfangen. Zudem sollte der Schlafbereich gut abgedunkelt sein. Du kannst dein Baby in seinem Kinderzimmer schlafen lassen. Jedoch benötigt dein Baby gerade in den ersten Monaten viel Nähe und Körperwärme. So baut ihr auch eine engere Verbindung auf. Deshalb würde es am Anfang Sinn machen dein Kind im Elternschlafzimmer schlafen zu lassen. Ob im Beistellbett oder im Elternbett ist ganz dir überlassen. Der Vorteil im Elternbett ist, dass du zum Stillen nicht extra aufstehen musst. Der Nachteil können, jedoch ungemütliche Schlafpositionen für dich oder Tritte von deinem Baby sein. Auch hier musst du herausfinden was das Beste für dein Baby und dich ist. Ausreichend erholsamer Schlaf ist für euch beide wichtig.
- Lasse dein Baby nicht mehr als nötig schlafen!
Dein Baby und du habt einen völlig unterschiedlichen Schlafbedarf. Im Schnitt benötigt dein Kind zwischen 14-15 Stunden Schlaf auf den ganzen Tag verteilt. Das kann von Baby zu Baby natürlich variieren. Während du mit ca. 7-9 Stunden auskommst. In den ersten Monaten nach der Geburt sind es tendenziell weniger als 7 Stunden Schlaf die du pro Tag zur Verfügung hast. Um herauszufinden welchen Bedarf an Schlaf dein Baby hat, solltest du über über 2-3 Wochen genaustens protokollieren, wann dein Baby schläft, wie lange und wie oft. Du wirst feststellen, dass dein Kind auch einige Zeit wach liegen wird. Nun kannst du den Rhythmus besser einstellen. Das bedeutet, dass du dein Baby eventuell morgens früher wecken wirst oder dass es abends später zu Bett gebracht wird. Eine weitere Möglichkeit ist, dass du die Mittagsschläfchen begrenzt bzw. die Wachphasen deines Babys versucht weitestgehend zu verlängern.
- Pucken
Pucken ist eine spezielle Wickeltechnik. Hierbei wird dein Baby in ein festes, kuscheliges Tuch eingewickelt. Für dein Baby bedeutet das Schutz und Geborgenheit und es kann beruhigter einschlafen. Du kannst dein Baby ungefähr bis zum 5. Monat pucken. Danach werden sie beweglicher und mobiler und versuchen sich bereits auf den Bauch zu drehen. Das Pucken sollte auch nur zum Einschlafen angewendet werden und nicht zum generellen Beruhigen. Du kannst dafür auch Pucksäcke verwenden. Die sind einfacher zu handhaben als mit einem Babytuch dein Kind zu umhüllen. Beachte bitte, dass nicht jedes Baby für das Pucken geeignet ist. Hat dein Kind eine Hüftdysplasie (muss eine Spreizhose dabei tragen), Fieber oder herrschen heißere Temperaturen (z.B. im Sommer), dann solltest du auf das Pucken verzichten damit kein gefährlicher Hitzestau entsteht.
- Nähebedürfnis
Viele Neugeborene können und wollen anfangs nicht alleine schlafen. Sie benötigen viel Nähe, Liebe und Aufmerksamkeit. Daher kann es gut sein, dass dein Kind ohne dich nur sehr schwer in den Schlaf finden wird. Nähe gibt deinem Baby ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Und das ist auch ein sehr schönes Gefühl für dich als Mama oder Papa. Du wirst sehr schnell herausfinden, ob es daran liegen wird. Am besten gehst du mit deinem Baby gemeinsam ins Bett bis es tief eingeschlafen ist.
- Krankheit und andere Beschwerden
Gerade in den ersten Monaten besteht vor allem bei männlichen Babys die Möglichkeit, dass es Koliken hat. Der Verdauungstrakt ist noch nicht vollends ausgebildet und es kommt zu Blähungen. Auch deine Mahlzeiten können sich letztendlich auf dein Baby auswirken. Bohnen, Kohl, Zwiebeln die von dir gegessen werden können Blähungen bei deinem Kind verursachen. Die ganze Verdauung ist neu für dein Baby und daran muss es sich erst gewöhnen. Auch wenn dein Kind erkältet ist kann es quengelig und unruhig sein. Das erschwert das Einschlafen. Hier wirst du nicht viel machen können. Nimm dein Baby in den Arm, beruhige es und gib ihm einfach deine Nähe und Liebe.
- Geduld ist gefragt
Mit die wichtigste Regel ist, dass du geduldig sein solltest. Für dein Baby ist die Umstellung auf einen Tag-Nacht-Rhythmus eine wesentliche Änderung in seinem noch so jungen Leben. Das wird nicht auf Anhieb klappen. In den ersten 6 Monaten deines Neugeborenen wirst du noch nicht so viel ausrichten können. Lass dein Neugeborenes in Ruhe auf der Welt ankommen. Mach dir auch keine Sorgen, wenn dein Baby nach der Eingewöhnung in den Alltag mal nicht wie gewohnt schläft. Auch das gehört dazu. Wie wir Erwachsene sind Babys auch keine Maschinen die auf Knopfdruck funktionieren. Gib deinem Baby stetig Liebe, Aufmerksamkeit, Verständnis und Fürsorge entgegen. Früher oder später wird dein Baby auch ohne deine Hilfe das Einschlafen und Durchschlafen lernen.